Myanmar
1. Tag: Die große Aufregung gab es schon vor dem Urlaub wegen der Anreise. Wie bei unserer Indochina Reise erfolgt der Hinflug mit Singapore Airline SQ25, der um 06:50 ankommt. Der Anschlussflug nach Yangon ist schon 07:55. Falls also der Flug nur leicht verspätet ist, bis der Flieger am Terminal ist und dann das Aussteigen ja auch noch um die 15 Minuten dauert, dann wird das sehr sehr eng. Dieses mal nutzen wir allerdings nicht den Umsteigeservice von Singapore Airline, da wir wissen wo und wie wir rennen müssen. Im Vorfeld hat man trotzdem irgendwie ein mulmiges Gefühl. Naja auf jeden Fall sitzen wir im Frankfurt im Flugzeug, der Flieger kommt auch ziemlich pünktlich an und nach einem Dauerlauf im Flughafen Singapore schaffen wir auch gerade noch den Anschlussflug nach Myanmar.
2. Tag: Am Vormittag erreichen wir Yangon. Bevor das Programm losgeht, können wir noch ein bisschen die Beine von der langen Anreise vertreten und bummeln ein bisschen durch die Straßen. Am Nachmittag starten wir mit einer ersten Orientierungsfahrt und gewinnen schöne Eindrücken dieser lebendigen Stadt. Ein erster Höhepunkt der Reise ist die Besichtigung der majestätischen Shwedagon Pagode, der wichtigste Sakralbau in Myanmar. Die Anlage ist wirklich atemberaubend und gehört nicht umsonst zu den faszinierendsten Sehenswürdigkeiten in Südostasien. Wenn möglich, unbedingt auch den stimmungsvollen Sonnenuntergang dort erleben... sehr beeindruckend.
3. Tag: Nach der Orientierung gestern, steht heute die Stadtbesichtigung von Yangon auf dem Programm. Mit ihren kolonialen Häuserfassaden, bunten Märkten, prächtigen Pagoden und Tempeln konnte die Stadt bis heute ihren einmaligen Charme bewahren. Der lebhafte Bogyoke Aung San Markt als Start in die Tour ist toll. Hier kann man sich schonmal mit Obst und Getränken für den Tag versorgen. Mit der Fähre überqueren wir den Yangon-Fluss und man fühlt sich in eine Welt der letzten Jahrhunderte zurückversetzt: Hier im Vorort Dhala gibt es noch Idylle des alten Landlebens zu entdecken. Trotz der Nähe zu Yangon unterscheidet sich der Lebensrhythmus hier grundlegend. Wir nehmen eine Fahrrad-Rikscha und cruisen mit Fahrer gemütlich durch das Dorf. Zurück "in der Stadt" geht es zur Botataung-Pagode (Buddha Reliquie), zum liegende Buddha von Kyaukhtatgyi, zur sehenswerten Sule-Pagode und St. Mary's Kathedrale.
4. Tag: Zeitig fliegen wir heute in die Tempelstadt Bagan. Über Bagan haben wir nur durch unser Interesse an Südostasien erfahren, da es nicht den bekannten Klang anderer Regionen in Asien hat. Allerdings begeistert die in einer weiten Ebene gelegene Ruinenstadt durch die große Ansammlung religiöser Bauwerke. Die erste Station in Bagan ist die beeindruckende Shwezigon Pagode, die als eine der schönsten in Myanmar gilt. Im Anschluss geht es zum Gubyaukgyi Tempel mit tollen Wandmalereien. Herausragend ist auch der Ananda-Tempel, der deutliche Einflüsse der Mon (Volksstamm) zeigt. In der scheinbar endlosen Ansammlung von Tempeln sticht noch der fast weiße Thatbinnyu-Tempel heraus... tolles Motiv. Ab der Stelle noch ein Fakt zu Bagan: in diesem ehemaligen Herrschaftszentrum (9. Jhd.) sind heute noch über 2.000 Sakralgebäude aus Ziegeln erhalten! Wenn möglich, sollte man sich ein ganz besonderes Erlebnis in Bagan nicht entgehen lassen, den Sonnenuntergang. Unser Guide hat einen Tempel herausgesucht, auf den wir hochklettern konnten und von oben ein traumhaften Blick über das Tempelfeld hatten. Schon ohne untergehenden Sonne, war dieser Ausblick und die Umgebung unbeschreiblich schön. Der Sonnenuntergang war schon fast magisch. Der komplette Himmel schien zu brennen und tauchte die Spitzen der Tempel, die aus dem Bäumen hervorschauten, in oranges Licht. Ein wirklich magischer Moment.
5. Tag: Wir haben am Vormittag noch Zeit. Kurzerhand schnappen wir uns ein Fahrrad und lassen uns einfach durch Bagan treiben. In der hat der Fluss Irrawaddy eine große Bedeutung, so dass auch eine Bootsfahrt im Programm nicht fehlen darf. Mit dem Schiff geht es zum Kyauk-Gu-Umin Tempel am Ufer des Flusses. Den Sonnenuntergang erleben wir auf dem Fluss.
6. Tag: Der Tag beginnt mit einer ganz besonderen "Aktion". Wir besuchen ein Hilfsprojekt des Reiseanbieters im Dorf Taung Ba. Dort wurde eine Schule gebaut, die wir ebenfalls gerne unterstützen wollen. Um die Schüler während des Unterrichts nicht zu stören, geben wir unsere Geschenke bei den Lehrern ab, die gerade nicht unterrichten. Als wir wieder losfahren wollen, bleibt unser Bus auf dem Schulgelände im Sand stecken. Jetzt heißt es den Bus ausgraben. Der Plan, die Schüler nicht auf uns aufmerksam zu machen ist damit grandios gescheitert. Alle Schüler sind jetzt natürlich auf den Schulhof, helfen mit und gucken uns Fremdlinge interessiert an. Im Endeffekt ein riesiger Spaß. Nachdem unser Busfahrer tatsächlich den feststeckenden Bus befreien konnten geht es weiter Richtung Mount Popa. Der erloschene Vulkan gilt als Olymp der Götterwelt Myanmars, der den Geistern aus vorbuddhistischer Zeit geweiht ist. Jetzt müssen wir gleich noch eine komische Sache klären. In den meisten Reisebeschreibungen und selbst bei der Google Suche kommt unter Mount Popa der 737 m hohe Vulkankegel mit der Tuyin-Taung-Pagode. Der Mount Popa ist aber tatsächlich ein Vulkankegel in der Nähe. Also es geht hier um den Aufstieg auf den in der Nähe des Mount Popa gelegenen Popa Taung Kalat mit dem Gipfelheiligtum. Bei der Anfahrt hat man an mehreren Stellen tolle Fotomotive auf die auf dem Berg liegende Pagode. Im Anschluss fahren wir weiter nach Mandalay.
7. Tag: Heute geht es mit dem Boot nach Mingun. Die letzte Königsstadt Myanmars liegt idyllisch an den Ufern des Irrawaddy und erinnert an prachtvolle vergangene Zeiten. An diesem romantischen Ort wollte König Bodawhpaya im 18. Jhd. die größte Pagode (Mingun-Pagode) und das größte Ziegelgebäude der Welt erbauen, konnte das Bauwerk jedoch nie fertig stellen. In einem weiteren Gebäude ist die größte intakte, hängende Glocke der Welt, die Mingun-Glocke zu bestaunen. Mit ihrer Höhe von 3,7 m, einem Durchmesser von 5 m und einem Gewicht von 90 t ist sie monumental. Weiter geht es zur Hsinbyume-Pagode und zur beeindruckenden Anlage des Königspalast in Mandalay. Im unmittelbarer Nähe des Palastes befindet sich das aus Teakholz gebaute Shwenandaw-Kloster, ein unglaublich beeindruckendes Gebäude. Ein besonderer Höhepunkt ist das "größte Buch der Welt", oder ganz offiziell die Kuthodaw-Pagode. Sie besteht aus 729! Stupas in Form pavillonartiger Tempel, in denen je eine weiße Marmorplatte mit birmanischer Schrift steht. Auf den Marmorplatten ist der Pali-Kanon niedergelegt, das Leben und die Lehren Buddhas. Die Pagode wird daher wegen dieser umfangreichen Darstellung auch als „Das größte Buch der Welt“ bezeichnet. Den Sonnenuntergang unbedingt auf dem Mandalay Hill erleben.
8. Tag: Von Mandalay aus erkunden wir heute die nähere Umgebung. Zuerst entdecken wir den legendären Mahamuni, der der Überlieferung nach bereits zu Lebzeiten des historischen Buddhas entstand. Es ist das religiöse Zentrum Mandalays. Somit zieht die Mahamuni-Statue, als meistverehrte Buddhafigur Myanmars, jährlich tausende Pilger nach Mandalay. Anschließend geht es in das Handwerkerviertel. Insbesondere die Blattgoldhämmerei ist faszinierend. Nur mit Geschick und Muskelkraft werden über Stunden Blattgoldplättchen hergestellt, die ganz exakt hauchdünn gehämmert sind. Bei einer Pferdekutschenfahrt durch die schöne Landschaft in Ava passieren wir die verstreut liegenden Ruinen sowie Teile der alten Palastmauer, die noch an die einst so bedeutende Königsstadt erinnern. Ein kurzer Halt am der Maha Aung Mye Bon Zan Kloster ist eindrucksvoll. Ebenfalls überwältigend ist das komplett aus Teakholz erbaute Kloster Bagaya Kyaung. Wir besuchen die Umin-Thonze Pagode in Sagaing sowie die schöne Ponnya Shin-Pagode. Beide bieten tolle Ausblicke auf die einstige Hauptstadt Myanmars. Ein besonderer Höhepunkt wartet zum Abschluss des Tages in Amarapura: die unvergleichliche U-Bein-Brücke am Taungthaman-See. Sie gilt als die älteste und längste Teakholzbrücke der Welt.
9. Tag: Wir fliegen nach Heho in den südlichen Shan-Staat. Von hier aus fahren wir in die beschauliche Stadt Pindaya, ein Pilgerort in herrlicher Lage an einem kleinen See. Hier befindet sich die unglaubliche Shwe Umin-Höhle mit über 8.000 Buddhafiguren. Am Eingang der Höhle eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die Umgebung von Pindaya. Die Zeit ging doch schneller herum als gedacht, so dass wir recht spät an unserem Tagesziel, dem legendären lnle See ankommen. Schon im Dunkeln steigen wir in die Langschwanzboote um und mit richtig Speed geht es über den See in Richtung unserer Unterkunft. Wenn uns während der nächtlichen Fahrt etwas mit den Boot passiert wäre... uns hätte kein Mensch mehr gefunden.
10. Tag: Den heutigen Tag verbringen wir auf lnle-See. Nach den Frühstück klettern wir wieder in unser schmales Langschwanzboot, genießen die Bootsfahrt und beobachten Sie das typische Treiben auf dem See. Ziemlich viel Trubel erleben wir rund um die Phaung Daw Pagode (übrigens Austragungsort des bunten Phaung Daw Festes alljährlich im September/Oktober). Die Dörfer an und auf dem lnle-See sind Heimat der lnthas, die für ihre kunstvolle Einbeinrudertechnik bekannt sind. Auf dem See entdecken wir mit Schwimmenden Gärten, Pfahldörfern und künstlichen Inseln eindrucksvolle Beispiele für die Anpassungsfähigkeit der lnthas an ihre Umgebung. Das Dorf ln-dein ist unbedingt einen Besuch wert, da dort zahllose halbverfallenen Stupas ein beeindruckendes, eigentümliches Bild abgeben.
11. bis 17 Tag: Heute endet zwar unsere Rundreise, aber der Urlaub ist noch nicht vorbei. Da Myanmar so einiges an Küstenlinie hat, wollen wir die Reise wieder mit einem Badeurlaub ausklingen lassen. Somit fliegen wir von Heho nach Thandwe zu unserem Strandhotel. Wir freuen uns jetzt auf ein paar Tage zum entspannen und erinnern. Unser Hotel liegt am recht bekannten Ngapali Beach, der immer mal wieder zum schönsten Strand Südostasiens gewählten wird. Es ist auch wirklich ein Traumstrand. Ganz besonders ist, dass die lokalen Fischer mit dem Fang des Tages am Strand entlang laufen, jeder der mag sich einen schönen Fisch aussuchen kann, der dann am Abend frisch auf dem offenen Feuer zubereitet wird. Wir hatten noch nie so guten Fisch gegessen und dann gemeinsam am Grill in der Bretterbude des Fischers zu stehen... authentischer geht es nicht. Die Tage vergehen viel zu schnell und es heißt Abschied nehmen von einem Land, wo sich unseres Erachtens noch das ursprüngliche, nicht auf Touristenmassen angepasste, Asien erleben lässt.