Kuba
1. Tag: Gleich vorab... Kuba ist einfach der Hammer. Das Land muss man lieben mit seinen schon fast kitschigen Aufmachungen von alten Autos, Zigarren, Rum, Traumstränden und karibischem Lebensgefühl und es hat eben diesen unvergleichlichen morbiden Charme. Alleine in Havanna könnte man tagelang nur fotografieren. Um Havanna nun intensiver erleben zu können starten wir etwas eher nach Kuba, da unsere Reiseagentur Vorübernachtungen anbietet. Nachdem wir gelandet sind, starten wir auch typisch kubanisch in den ersten Urlaubstag. Wir lassen uns vom Flughafen zum Hotel in einem offenen Oldtimer fahren. Das war einfach genial und die Vorfreude auf den Urlaub steigt.

2. Tag: Heute erkunden wir auf eigene Faust Havanna. Durch die geschäftige O'Reilly Straße geht es zuerst zum bekannten und schönen Plaza de Armas. In unmittelbarer ist das Castillo de la Real Fuerza unbedingt einen Besuch wert. Das Castillo ist die älteste von Europäern erbaute Festung Amerikas. Die bronzene Wetterfahne in Frauengestalt auf dem Glockenturm der Festung (La Giraldilla) gilt als inoffizielles Wahrzeichen Havannas. Weiter geht es zum Plaza de San Francisco de Asís mit dem Löwenbrunnen sowie zum wunderbar renovierten Plaza Vieja im Herzen der Altstadt. In der Altstadt lassen wir uns durch die Gassen treiben, machen unzählige Fotos von alten barocken spanischen Häusern und Fassaden. Wir kennen kein anderes Altstadtviertel, wo halbverfallene Bauten eine so besondere Atmosphäre schaffen. Es geht zurück zum berühmten Boulevard Paseo de Marti, eine Flaniermeile mit Hotels, Restaurants und Läden. Hier findet man auch viele bunte Oldtimer zum fotografieren. Wir bummeln den Boulevard bis zum Ende am Malecon, machen noch ein Foto am El Templete und lassen bei ein paar Mojitos den Tag ausklingen.

3. Tag: Auch heute machen wir wieder unser eignes Besichtigungsprogramm in Havanna. Bei herrlichem Licht und Wetter chillen wir erstmal auf der Dachterrasse unseres Hotels mit einem super Blick über die Stadt und genehmigen uns schon mal einen Mojito. Lockeren Schrittes geht es dann zum Kapitol, von Baustil ähnlich dem Kapitol in Washington. Das Gebäude ist heute zweimal Ort der Nationalversammlung der Volksmacht und sonst für Besucher zugänglich. Etwas versteckt hinter dem Kapitol liegt die alte Fabrikgebäude der Zigarrenmarke Partagas. Durch die großartigen Gassen der Stadt laufen wir bis zur Gasse "Callejón de Hamel". Die nur 200 Meter lange Gasse wird gesäumt von farbenfrohen Wandmalereien, Skulpturen, Mosaiken, Ornamenten und sonstigen Kunstobjekten und ist echt cool. Dann geht es zum Malecon, der 8 km langen und vielleicht schönsten Uferstraße der Welt. Hier könnten wir gefühlt endlos langspazieren, einfach ein Traum. Zum Abschluss besuchen wir die "Hemingway Bar" El Floridita und machen das obligatorische Foto vor der Bronzestatue von Hemingway.
4. Tag: Der letzte Tag unserer privaten Tour in Havanna steht an. Nach dem Frühstück zum Castillo de los Tres Reyes del Morro auf der "anderen Seite" der Stadt. Da es doch etwas außerhalb der Stadt liegt, beschließen wir ein Taxi zu nehmen und das geht zum Schluss richtig in die Hose. Mit dem Taxi bei der Festung angekommen, bietet der Taxifahrer an ohne Zusatzkosten auf uns zu warten. Somit besichtigen wir in Ruhe die imposante Festung von der man einen tollen Blick auf die Bucht und die Stadt hat. Im Anschluss fahren wir mit dem Taxi zurück zum Hotel. Beim bezahlen tritt uns der Schlag, der aufgerufene Preis ist schlichtweg eine Frechheit. Er meinte, wir hätten uns bei der Preisverhandlung missverstanden. Wir wollen an der Rezeption die Polizei holen, um den Sachverhalt zu klären. Als wir aussteigen flüchtet der Gauner. Nachdem wir unseren Frust etwas verdaut haben, geht es zu Fuß zum Plaza de la Revolución, einer der größten Plätze der Welt, auf dem oft Fidel Castro aufgetreten ist. Ein besonderes Erlebnis ist die "Stadt der Toten" in Havanna. Die Nekropole Cristóbal Colón, auch Kolumbusfriedhof genannt ist eine der größten Begräbnisstätten der Welt und auch eine der Schönsten. Die Eindrücke der letzten Tage in Havanna lassen wir auf dem Plaza Vieja bei guten Essen, kalten Mojitos und einer Zigarre auf uns wirken. Es kann so schön sein.
5. Tag: Wir treffen auf unsere Reisegruppe. Es geht etwas chaotisch los, dass die Gruppe auf Zwei Hotel verteilt gebucht war. Das hat offenbar und Reiseleiterin nicht mitbekommen, die auch gar keine Reiseleiterin ist, sondern als Studentin freiwillige Arbeit im Dienste Kubas leisten muss Nachdem wir uns dann gefunden haben, gibt es leider nur eine sehr magere Stadttour durch Havanna. und machen kurzes Programm in Havanna. Ein kurzer Stopp am Plaza de la Cathedral und an der berühmten Bar La Bodeguita del Medio. Durch die Stadt geht es dann weiter zum Plaza de San Francisco de Asís mit der Skulptur La Conversation und dem schon erwähnten Löwenbrunnen. Im Anschluss dann Plaza de la Revolución. Die Tour endet am berühmten Hotel Nacional de Cuba, bevor wir wieder im Hotel abgesetzt werden. Wir sind heilfroh, dass wir vorher ausreichend Zeit hatten, Havanna in Ruhe zu erkunden. Das Programm, was hier der Reiseagentur angeboten hat, war einfach nicht ausreichend. Am Abend entschädigt ein bisschen ein traumhaftes Abendessen in einer privaten Wohnung in einem dieser alten Häuser. Kubaner dürfen in geringem Umfang private Geschäfte machen.

6. Tag: Wir verlassen Havanna und fahren auf der Tabakroute in Richtung der Provinz Pinar del Rio. Wir stoppen zuerst am tollen Panorama-Blick vom ,,Mirador Los Jazmines" über das Mogote Tal mit seinen imposanten Kalksteinfelsen. Dann Mittagessen am ,,Palenque" umgeben von herrlicher Natur. Im Anschluss steigen wir aufs Boot um und befahren den unterirdischen Fluss durch die Höhle ,,Cueva del lndio". Einen Zwischenstopp machen wir dann in Vinales am schönen Parque Jose Marti mit der Iglesia del Sagrada. Anschließend Besichtigung der ,,Prähistorischen Mauer", einer großen Felsmalerei über die ,,Evolution des Menschen". Natürlich darf im Vinales Tal das Thema Tabak nicht zu kurz kommen. Somit besuchen wir im ,,Casa del Veguero" (Haus des Tabakbauern) und lassen uns allerlei Wissenswertes zum berühmten kubanischen Tabak dieser Gegend erklären. Zurück in Havanna steht ein besonderes Abendprogramm an. Im Cafe Taberna treten noch regelmäßig einige sehr alte Damen und Herren des berühmten Buena Vista Social Club auf. Einmal in Kuba wollen wir uns das nicht entgehen lassen. Die Musik und die Stimmung sind schön. Die Eintrittspreise sind nicht so schön. Dafür gibt es jedoch die komplette Verpflegung. Noch mit cooler Musik in Ohr geht es nach einem langen Tag ins Bett
7. Tag: Es geht weiter in Richtung Zentralkuba bis zur Hafenstadt Cienfuegos. Durch die französische Kolonialarchitektur sind einige sehr schöne Gebäude in der Stadt zu finden. Hier lohnt auch ein Spaziergang über den Hauptplatz ,,Parque Marti" mit dem nostalgischen Terry Theater und Abstecher zur Halbinsel Punta Gorda. Zum Essen ist das Restaurant El Tranvia ziemlich cool... auf der Dachterrasse steht eine originale rote Straßenbahn. Am Nachmittag fahren wir dann entlang der Küstenstraße nach Trinidad, ein Traum von einem Städtchen im klassischen Kolonialstil. Die untergehende Sonne liefert bestes Licht auf die bunten Häuser, einfach schön.

8. Tag: Heute steht ein Tagesausflug in der Umgebung an. Wir fahren zum Topes de Collantes in der Sierra Escambray und weiter mit einem russischen Truck auf abenteuerlichen Feldwegen zum Ausgangspunkt des Guayanara-Trails. Anschließend wandern wir entlang des Rio Melodioso durch die fantastische Natur. Unterwegs gibt es Bademöglichkeiten unter Wasserfällen, also Badesachen nicht vergessen. Am Nachmittag Rückfahrt nach Trinidad und Stadtrundgang. Mittlerweile ist unsere "Reiseleitern" echt nervig, da sie kaum interessante Informationen hat und lediglich aus dem Kuba Reiseführer vorliest. Die junge Frau ist mit ihren erwähnten Sozialdienst fürs Vaterland vollkommen falsch, so dass wir mit unserer Reisegruppe selber durch Trinidad bummeln. Ganz schön ist dann das Abendprogramm in einer Casa. Bei super Salsa Musik und den üblichen Mojitos geht ein wunderbarer Tag zu Ende.
9. Tag: Wir verlassen Trinidad in Richtung Tal der Zuckerrohrmühlen mit der Hacienda der Zuckerbarone lznaga und dem legendären ,,Sklaventurm". Entlang der Ausläufer der Sierra Escambray erreichen wir das touristisch fast noch unberührte Sancti Spiritus. Die gut erhaltenen farbenfrohen Kolonialbauten um den Parque Serafín Sánchez sind sehr schön. Ein spezielles Highlight ist die Yayabo-Brücke am kleinsten Malecon (Uferpromenade) der Welt. Weiter geht es zu unserem Tagesziel Camagüey, Stadt der großen Tonkrüge und Heimat des Dichters Nicolas Guillen. Am Abend machen wir noch einen Spaziergang über die Plaza Agramonte mit dem Geburtshaus des gleichnamigen Freiheitskämpfers. Natürlich darf auch das Foto mit den 3 Klatschtanten auf dem Plaza del Carmen nicht fehlen.
10. Tag: Ein Tag, der zu den legendärsten Tagen unserer Urlaube zählt. An diesem Morgen geht es zunächst weiter in den Osten Kubas. Der erste Zwischenstopp erfolgt in der Stadt Bayamo. die als Wiege der kubanischen Nation gilt. Hier hat Manuel Cespedes den Freiheitskampf gegen die spanische Besatzung ausgerufen. Einer der Rebellen nahm die Schlacht als Vorbild für das Lied, welches seit rund 125 Jahren als kubanische Nationalhymne verwendet wird. Das entsprechende Denkmal befindet sich in der Stadt. Wir fahren weiter zum bekanntesten Wallfahrtsort in Kuba, ,,El Cobre" mit Besuch der Basilika mit der kubanischen Schutzpatronin ,,Virgen de Caridad". Am Abend erreichen wir Santiago, Wiege der kubanischen Musik und Schmelztiegel der Kulturen. Und jetzt wird es tatsächlich legendär. Beim abendlichen Bummel durch Santiago werden wir, wie sehr oft in Kuba, von Leuten angesprochen, die uns Zigarren verkaufen wollen. Natürlich alles original kubanische Zigarren zum Preis für beste Amigos. Dieses mal werden wir schwach und in einer dunklen Ecke vor dem Hotel holt unser Amigo eine Kiste Cohibas hervor. Unsere Mitreisenden lassen uns auch noch alleine in der Situation... ganz toll. Nach endlosen Verhandlungen mit Händen und Füßen, unserer notdürftigen Überprüfung der Ware und einem Puls nahe am Herzinfarkt, werden wir uns handelseinig. Mit dem Zigarren unter dem Arm geht es zurück ins Hotel, mit einem großen Hallo empfängt uns unserer Reisegruppe auf der Dachterrasse des Hotel und wir müssen haarklein unseren Deal erzählen. Selbstverständlich zünden wir uns eine Cohiba an, trinken viele Mojitos, kriegen uns vor lachen über die Situation gar nicht mehr ein und lassen bei Cocktails, Zigarren, Musik in bester Stimmung den Abend auf der Dachterrasse des Melia Santiago ausklingen... was für ein Abend.

11. Tag: Nach der Aufregung am Vorabend geht es heute seriös mit einem Stadtbummel in Santiago de Cuba weiter. Zuerst geht es zum Platz der Revolution mit dem Monumental Komplex zu Ehren von Antonio Maceo, einem bedeutenden militärischen Führer der kubanischen Unabhängigkeitskriege (1868–1898) gegen die Spanier. Weiter geht es zu der von Fidel Castro 1953 erstürmten Moncada-Kaserne, wo der Kampf gegen das Batista Regime begann. Die Einschusslöcher in der Fassade sind heute immer noch zu sehen. Unbedingt besuchen muss man den Friedhof Santa lfigenia mit den Gräbern der Barcadi-Dynastie und des Nationalhelden Jose Marti. Es klingt zwar komisch, aber der Friedhof ist richtig sehenswert. Ein Besuch des zentralen Cespedes Park mit der Kathedrale und schönen kolonialen Häusern dar ebenfalls nicht fehlen. Bemerkenswert ist dort auch die Casa Velazquez, das wohl älteste Haus auf Kuba. Wir bummeln dann zum Plaza Dolores und mischen uns unter das bunte Treiben der Kubaner. Wir steigen nun auf die Fähre um zur Insel Cayo Granma in der Hafenbucht mit Besuch der Festung El Morro (offiziell: Castillo de San Pedro de la Roca). Die Festung ist durchaus imposant und wunderbar erhalten. Zudem hat man einen herrlichem Panoramablick über die Bucht von Santiago de Cuba. Am letzten Abend unserer Rundreise durch Kuba muss ein Besuch der legendären Casa de la Trova sein. Bei einigen schönen Getränken und einer guten kubanischen Zigarre ist Allen klar... Kuba ist einfach großartig und wir freuen uns auf die Badeverlängerung. Hoffentlich hält sich noch lange der Charme dieses langsamen Verfalls mit seinem wundbaren Facetten.

12. Tag: Wir fliegen zurück nach Havanna. Die Rundreise endet somit in Havanna, da von dort typischerweise die Badeverlängerungen in Varadero oder auf den Cayos starten Alternativ wäre auch von Santiago im Anschluss ein Bedurlaub in Holguin/Guardalavaca möglich. Für uns geht es jetzt nach Varadero.
13. bis 18 Tag: Varadero ist ein Traumstrand wie aus dem Bilderbuch. Nicht umsonst ist dieser Strand regelmäßig unter den Topstränden der Welt. Die Zeit dort ist herrlich. Wir machen zwischendurch noch einen Segelausflug inklusive hautnaher Begegnung mit Delfinen. Ansonsten heißt es einfach das lässige kubanische Lebensgefühl genießen in dem Bewusstsein, dass es in diesem Land leider für vielen Menschen nicht so einfach ist. Kurz vor Ende der Reise treffen wir uns nochmal mit ein paar Mitreisenden im Nachbarhotel. Als wir Abends unser Hotel verlassen, fällt uns auf, dass es außer Hotels sonst nichts weiter gibt. Also flanieren auf der Promenade oder ein bisschen durch Bars oder Cafes bummeln, ist einfach nicht möglich. Sowas gibt es dort nicht. Echt kurios. Am letzten Tag noch ein paar Fotos gemacht und dann geht es auch schon zurück zum Flughafen nach Havanna.



