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Japan

1. Tag: Ein Japanreise ist für uns Mitteleuropäer mit einer sehr langen Anreise verbunden. Wir reden da von rund 13 Stunden für einen Direktflug in die "gute Richtung" nach Japan und von Japan zurück bei Gegenwind von 14 bis 15 Stunden. Für uns war im Vorfeld klar, das halten wir nicht durch. Somit fliegen wir mit Emirates über Dubai nach Tokio, sind froh über die Verschnaufpause und kommen ziemlich fit in Tokio Narita an. Über die Agentur haben wir eine persönliche Flughafenassistenz  gebucht, die uns mit herrlich holländischem Akzent auf Deutsch begrüßt. Mit diesem Service verbunden ist, den Voucher in den JR Pass einzutauschen und auch schon die Suica Karten (für Busse, U-Bahn) zu kaufen sowie uns ins Hotel zu begleiten. Sicher ist das für erfahrende Reisende alles auch in Eigenregie machbar, allerdings war es für uns super entspannt, bei den Themen an die Hand genommen zu werden. Im Hotel bekommen wir noch das Rental Wifi (unbedingt buchen) und wir lassen danach den Abend entspannt bei Sushi ausklingen.

2. Tag: Heute entdecken wir Tokios einmalige Verbindung von Tradition und Moderne. Wir besuchen zuerst in Asakusa den berühmten Sensoji-Tempel. Danach geht es zurück zum bekannten Tsukiji Fischmarkt und von dort per Fuß durch die Hamarikyu-Gärten zum Tokio Tower. Von dort lohnt sich der Abstecher nach Shibuja zur "Alle-Gehen-Kreuzung". Zum Abschluss muss es der Tokyo Skytree sein, dass aktuell dritthöchste Bauwerk der Welt nach Burj Khalifa und PNB 118. Um auch sicher beide Besuchsebenen des Turms besichtigen zu können, solltet ihr auf jeden Fall im Vorfeld ein Ticket online buchen. Mit dem QR Code ist es dann möglich, an separaten Automaten die Eintrittskarten zu ziehen. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass wir "nur" einen Tag für die Stadt eingeplant haben, da Tokio halt eher die hypermoderne Riesenmetropole ist und im Vergleich eher weniger kulturelle Bedeutung hat. 

3. Tag: Morgens starten wir von Tokio unseren Tagesausflug in die wunderschön am Meer gelegene Stadt Kamakura. Die Stadt war während der Kamakura Periode 1185-1333 Regierungssitz (Shogunat) und hat daher zahlreiche Schreine und Tempel aus jener Epoche. In Kamakura ist es empfehlenswert, bereits an der Haltestelle Kita-Kamakura auszusteigen. Dort sind die etwas außerhalb der Stadt gelegenen Tempel Engaku-ji und Kencho-ji mit Hansobo nicht so überfüllt. Und gerade im Hansobo wird man mit einem grandiosen Blick belohnt, wenn man sich die Treppen bis ganz nach oben gequält hat. Bei gutem Wetter auch mit spektakulärer Aussicht auf den Fuji. Übrigens am Eingang zum Kencho-ji stehen zwei Kirschbäume und sind mit dem Tor ein großartiges Fotomotiv. Auf dem Weg in die Stadt kommt mit einer tollen Sichtachse der Tsurugaoka Schrein, welcher die größte und wichtigste Shinto-Stätte der Präfektur ist. Im Verlauf sind auf jeden Fall der Zeniarai Shrein, Sasuke Inari Shrein, Hase dera und natürlich der Kotoku (Bronzebuddha) einen Besuch wert. Nachdem hier schon einige nicht so geläufige Worte gefallen sind, biegen wir mal in unsere schöne Wissensecke ab.

Was ist denn überhaupt der Unterschied zwischen Schreinen und Tempeln und was ist eine Shinto-Stätte? Aber der Reihe nach. Einen Tempel betritt man fast immer durch ein prächtiges Tor, was ein richtiges Gebäude ist. Am Eingang finden sich meistens furchterregende Wächtergottheiten. Untrügliche Zeichen sind auch die Räucherstäbchen und die Metallglocken. Einen Schrein hingegen betritt man fast immer durch ein eher schlichtes Schreintor aus Holz oder Stein. Jetzt zum Thema Shinto oder Shintoismus. Shintoismus und Buddhismus sind die beiden Hauptrelgionen der Japaner. Einer großer Teil der Japaner fühlt sich auch beiden Religionen zugehörig und wechselt auch mal anlassbezogen die Religion. Der Bezug zu den genannten Bauwerken ist: Die rituellen Stätten des Shintoismus sind Schreine und die Tempel die der Buddhisten.

4. Tag: Von Tokio aus geht es zu einer Tagestour nach Nikko. Hier könnten wir den Toshogu Schrein besichtigen, das Mausoleum von Ieyasu Tokugawa, dem Begründer des Tokugawa-Shogunats und einem der bekanntesten Männer der japanischen Geschichte. Aufwändige Holzschnitzereien zieren den Schrein. Die drei Affen, die nichts hören, nichts sagen und nichts sehen, sind eines der bekanntesten Motive. Eine lange Schlange an der Kasse hat aufgrund unseres Programms einen Besuch nicht möglich gemacht. Somit besuchen wir zuerst die Shinkyo-Brücke, die zu den drei schönsten Brücken Japans gezählt wird, und wandern entlang der Kanmangafuchi-Schlucht. 70 Steinstatuen säumen mit roten Mützen und Schals den Weg. Am Ende der Schlucht wollen wir den Bus zu den Kegon Wasserfällen nehmen und verlassen uns auf die Google Fahrplanauskunft und wurden verlassen. Im falschen Bus geht es wieder zurück nach Nikko und dann halt gemütlich zurück zum Zug. Für den Ausflug nach Nikko unbedingt eine sehr genaue Tagesplanung ausarbeiten, um alle Sehenswürdigkeiten erleben zu können.

5. Tag: Heute verlassen wir Tokio und reisen nach Hakone, eine Region, die hauptsächlich für ihre heißen Quellen und den riesigen Nationalpark bekannt ist. Bei der Anreise lohnt sich beim Umstieg in Odawara der Weg zur Touristeninformation. Dort gibt es super Informationen zum Park und man kann den Hakone-Free-Pass kaufen (lohnt sich ab 2 Tagen Aufenthalt). Mit diesem Pass kann man Bahn, Seilbahn, Schiff und Bus nutzen und benötigt keine Extra-Fahrscheine. Mit allem ausgestattet, geht es weiter zu unserem Hotel nach Gora. Die Anreise nach Gora mit der Hakone Tozan Linie, einer Bergbahn, ist fantastisch und eine Erlebnis für sich. In Gora angekommen steigen um in die nächste Bergbahn und mit einer Seilbahn geht es dann hoch nach Owakudani. Kurz vor der Bergstation haben wir während der Fahrt einen Traumblick auf den Fuji. Oben angekommen kommt einem schon der typische Schwefelgeruch des Vulkans entgegen. Besonders bekannt sind hier die in vulkanischem Wasser gekochten Eier, welche eine schwarze Färbung haben und von denen man sagt, dass diese das Leben verlängern sollen. Die Dinger sehen auf jeden Fall schlimmer aus als sie schmecken. Es gibt einen Wanderweg um den Kraterbereich. Hier muss man sich vorher erkundigen, ob der Weg nicht gesperrt ist und ggf. online eine Tour reservieren. Zurück im Hotel beziehen wir ein Zimmer im japanischen Stil und genießen das erste mal einen Onsen. So ein Bad in einer heißen Quelle ist schon sehr entschleunigend. Zum Abendessen erleben wir stilecht zur Unterkunft erstmals die typische japanische Kaiseki Küche... von allem etwas, perfekt und präzise arrangiert, sehr vielfältig und von nichts zuviel. Das war eines der großartigsten Abendessen, die wir je genießen durften. 

6. Tag Ein weiterer Höhepunkt der Region ist der Ashi See, der normalerweise mit einer Seilbahnfahrt über Owakudani erreicht werden kann (war bei uns wegen Reparaturen nicht möglich). Somit nach sehr steilem Abstieg zur Bushaltestelle im Ort sind wir per Bus nach Togendai zum See. Von dort sind wir um den halben See nach Motohakone-ko gewandert und sind natürlich zu der berühmten Fotostelle gelaufen. Bei Kaiserwetter konnten wir das bekannte Foto mit Hakone-Schrein, Berg Fuji und Piratenschiff machen. Von hier geht es mit dem Schiff zurück nach Togendai und per Bus zurück ins Hotel. Das Essen im Hotel ist wieder typisch japanisch mit den vielen kleinen und wunderschön angerichteten Gängen.

7. Tag: Die Abreise von Gora ist auf jeden Fall mit der Bergbahn zu planen. Es kann sein, dass über die Google Suche eine Fahrt mit dem Bus von Gora nach Odawara vorgeschlagen wird. Das ist jedoch sehr halsbrecherisch, da die Busstation nur über einen sehr steilen Weg zu erreichen ist und mit Koffern ist das dann erst recht kritisch. Also früh aufstehen und zur Bergbahn, die zu dieser frühen Stunde schön leer ist. Wie schon oben erwähnt, die Fahrt ist richtig schön. Das heutige Ziel ist dann Matsumoto mit ihrer berühmten Burg (Nationalschatz Japans), eine der wenigen original erhaltenen feudalen Burgen in Japan. Als wir ankommen, schneit es dicke Flocken und an eine Besichtigung oder gar schöne Fotos ist nicht zu denken. Wir sind echt ganz schön geknickt. Laut Wetterbericht soll am nächsten Tag die Sonne scheinen, allerdings müssen wir auch zum Zug. Naja, um die ganze Situation noch zu retten, stellen wir uns zeitig den Wecker, um vielleicht doch noch ein schönes Foto machen zu können.

8. Tag: Als ich früh morgens aus dem Hotel herauskomme, haut es mich fast um, da die Gehwege komplett vereist und verschneit sind. Nach ein paar Metern will ich schon wieder umdrehen, da mit irgendwelchen gebrochenen Gliedern der Urlaub natürlich vorbei ist und zudem auch noch dicke Wolken am Himmel sind. Aber was macht man nicht alles für ein schönes Erlebnis. Also eiere ich weiter durch die Straßen zur Burg und bin froh heil angekommen zu sein. Und tatsächlich ist im Morgenlicht die Stimmung schön. Aus den Augenwinkeln merke ich, dass sich irgendwie das Licht auf einmal verändert und dann  passiert es. Ein Wintertraum wie im Märchen wird wahr... die Sonne kommt hervor und die Burg und die Umgebung sind in einer hellen, weißen Winterlandschaft eingebettet. Es ist einfach wunderschön und ein Genuss, da erleben zu können. Leider viel zu kurz, schnell wieder zurück zum Hotel "gerutscht", noch kurz gefrühstückt und weiter geht es nach Kanazawa. Wir besuchen zuerst die schöne Burg Kanazawa und und den Kenroku-en, einen der drei Gärten in Japan, die als perfekte Landschaftsgärten gelten. Zum ersten mal sehen wir, dass dort die Äste der Bäume angebunden werden, um unter der Schneelast nicht abzubrechen. Hier kann man erkennen, wie hoch die Bedeutung der Gartengestaltung ist. Ein Spaziergang durch den Nagamachi Samurai-Distrikt und der Besuch der aufwendig restaurierten Samurai-Residenz der Nomura, einer damals einflussreichen Samurai-Familie, darf nicht fehlen. Ein Muss ist zudem ein Bummel durch die Gassen im Higashi Chaya Distrikt.

Jetzt wieder in der Wissensecke. Was sind denn Samurai oder Ninjas und Shogune? Zuerst einmal, ein Shogun ist erstmal kein Samurai. Ein Shogun stand an der Spitze des japanischen Militärs oder der Militärregierung (Shogunat). Die Samurai war dagegen eine Kaste von Elitesoldaten und standen an der Spitze der Gesellschaft. Die Shogune kümmerten sich um den Einsatz der Samurai. Die Macht der Shogune ist daher größer gewesen, als die Macht der Samurai, als "reine Soldaten". Und Ninjas sind einfach Söldner gewesen, die den unteren Klassen der Gesellschaft angehörten. Zudem agierten Ninjas im Gegensatz zu Samurai im verborgenen (das ist auch die Wortbedeutung von Ninja).

9. Tag: Wir besuchen  heute für einen Tagesausflug das UNESCO-Weltkulturerbe Shirakawa-go. Achtung die Anreise per Fernbus sollte im voraus gebucht werden und erfolgt von den Busstationen am Bahnhof. Achtung! der Bahnhof hat an beiden Ausgängen (West und Ost) jeweils Bussteige und die Fahrt nach Shirakawa-go erfolgt von der Westseite. Wir mussten zum Bus rennen, da wir auf der falschen Seite gestanden hatten, da uns ein Schild am Bussteig 4 ziemlich klar gemacht hat, dass hier eigentlich der Bus abfährt. Also im Zweifel an der Information nachfragen... das hat uns auch gerettet. Die in den Bergen gelegene Region zeichnet sich durch fantastische Natur und malerische kleine Farmhäuser (Gassho-zukuri) aus, von denen einige über 250 Jahre alt und berühmt für ihren Baustil sind. Dieser hat sich über viele Generationen hinweg entwickelt und ist so konzipiert, dass er dem starken Schneegestöber in der Region im Winter standhält. Viele der Häuser sind heute kleine Museen und können besichtigt werden. Wer keine Lust auf Museen hat, sollte unbedingt in einem der traditionellen Häuser essen gehen. Die Aussichtsplattform oberhalb der Stadt fanden wir nicht so toll, wie beworben.

10. Tag: Heute fahren wir weiter nach Kyoto, eine der geschichtlich und kulturell bedeutendsten Städte Japans. Kyoto ist mit rund 1,5 Mio. Einwohnern eine Großstadt und bei Ankunft am Bahnhof, sollte man unbedingt zum Hauptausgang gehen. Die Halle ist sehenswert. An dieser Stelle mal ein Zwischenfazit... trotz der Größe der Stadt, ist der Hauptbahnhof in einem beeindruckend sauberem Zustand. Generell ist es in Japan unglaublich sauber, alles ist sehr geordnet, nichts ist mit Graffitis verschandelt und alle Menschen sind höflich und zurückhaltend. Das musste mal betont werden. Unsere erste Station ist der Kaiserpalast. Das empfiehlt sich als Tour zum Ankommen Danach geht es zum Heian Schrein mit tollem Garten und einer unfassbar fotogenen Holzbrücke... ein Muss. Auf dem Weg zum Maruyama Park machen wir noch im vorbeigehen ein Bild vom Chion-in Tempel. Im Park blühen leider noch keine Kirschbäume, so dass wir recht schnell zu einem der größten Schreine Japans, dem Yasaka Schrein, weitergehen. Den Tag lassen wir bei ziemlichem Gedränge in der wunderschönen Altstadt Higashiyama, welche mit traditionellen Häusern und kleinen Geschäften verzaubert, ausklingen. Natürlich muss hier ein Besuch des Kiyomizudera Tempel erfolgen mit großartigem Blick über die Stadt. Der Tempel ist eines der Top Sehenswürdigkeiten in Japan und entsprechend besucht. Zum Abendessen haben wir uns über die Suchmaschine ein Nudelrestaurant herausgesucht, was sich dann als "klassische japanische Suppenküche" entpuppt hat. Ein besonderes Erlebnis. Übrigens sind in der Stadt die Verkehrsmittel wieder mit der Suica Karte bezahlbar.

11. Tag: Der heutige Tag geht für uns kreuz und quer durch Kyoto zu verschiedenen Höhepunkten. Beginnt mit einem Besuch der Burg Nijo, welche seit dem Jahr 1601 die Residenz des Shoguns war. Im Anschluss geht es mit dem Zug weiter nach Arashiyama, zum berühmten Bambuswald. Dort auf jeden Fall den buddhistischen Tenryu-ji Tempel, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt besuchen. Übrigens kurz vor dem Ausgang ist eine Hütte zum ausruhen, von der man tolle Fotos vom Bambuswald machen kann. Der nächste Stopp ist dann am Kinkaku-ji. Dieser dreistöckige zen-buddhistische Tempel beherbergt mehrere wichtige buddhistische Reliquien und sein Äußeres ist mit Gold überzogen. Jedes Stockwerk des Tempels vermittelt einen anderen architektonischen Stil. Zum Schluss noch Gingaku-ji (silberner Pavillion) und auf dem Philosophenweg unbedingt den Abstecher zum Zenrin-ji Tempel machen. Am südlichen Ende des Weges lohnt sich ein kurzer Stopp am Nanzen-ji. In einer winzigen Sushi Bar ruhen wir nach einem langen Tag die Beine aus und sind danach froh im Hotel zu sein.

12. Tag: Kyoto eignet sich perfekt für einen Tagesausflug nach Nara. Tempel haben wir zwar schon einige gesehen, aber der Todaiji-Tempel ist trotzdem eine Reise wert! Es ist das größte aus Holz errichtete Gebäude der Welt. In ihm befindet sich die größte und schwerste aus Bronze gefertigte Buddha-Statue, welche 500 Tonnen wiegt. Auf dem Tempelgelände befindet sich außerdem ein wunderschöner Garten mit den berühmten zahmen Hirschen. Gefüttert werden die Tiere mit Reiscrackern, die man an verschiedenen Stellen kaufen kann. Sobald jemand dann die heiß begehrten Cracker hat, wird man von den Hirschen umringt und kann, natürlich nach einer in Japan üblichen Verbeugung von Mensch und hier halt Hirsch, losfüttern. Echt ein Spaß. Auf dem Rückweg zum Bahnhof dann am bekannten Nakatanidou Mochi Shop eine Halt machen. Hier kann man zu bestimmten Zeiten dabei zusehen, wie Mochi (Reiskuchen) traditionell zubereitet werden. Die Masse wird mit Holzhämmern unglaublich schnell weich geklopft und in Nara befinden sich einige der schnellsten Reisklopfer des Landes. Das haben wir nicht geschafft, es soll aber ein wahres Spektakel sein!

13. Tag: Ein weiterer Tag in Kyoto und bricht an. Zunächst geht durch das Geisha Viertel in Gion. Aus Rücksicht machen wir das früh, da Kyoto in Anbetracht des asozialen Verhaltens von Touristen (unerlaubtes Fotografieren, Sachbeschädigungen, Müll wegwerfen) plant, dieses Viertel ab April 2024 zu sperren. Es ist schon traurig, dass respektlose Instagramidioten einen Besuch historischer Stätten nicht mehr möglich machen. Im Anschluss bummeln wir jetzt im hellen zum Yakasa Schrein sowie nochmal durch die Altstadt Higashiyama hoch zum Kiyomizu-Tempel. Wir haben Glück, dass wir auf dem Weg ein Brautpaar fotografieren dürfen. Auf dem Weg zum letzten großen Highlight in Kyoto machen wir noch einen Fotostopp am Reigen-in Tempel. Dort sind 6 niedliche Buddha Statuten zu finden. Und dann sind wir auch schon am Fushimi Inari Taisha, besser bekannt als Schrein der 1.000 roten Tore. An dieser Stelle der Hinweis, dass dieser Schrein der meistbesuchte Shinto-Schrein in Japan ist und somit gleich ein Tipp, je höher ihr auf den heiligen Berg Inari (dort stehen überall verteilt die roten Tore) steigt, um so weniger Touristen trefft ihr. Somit sind wir von Norden her an der Kyoto Trail Station 4 Higashiyama zum Berg aufgestiegen. Es wird dann erst etwas voller am Kojingamine. Richtung Gipfel sind es dann auch noch ein paar Höhenmeter bis wir dann am Ichinomine stehen. Nun geht es auf den klassischen Pfaden Richtung Hauptschrein mit ganz vielen Menschen und vielen roten Toren, die übrigens Spenden von Firmen und Privatpersonen sind. Auffällig sind hier die vielen Fuchsstatuen (Boten der Gottheit Inari), die meist rote Lätzchen um den Hals und den sogenannten Dharma-Schlüssel oder ein Wunschjuwel im Maul haben. Das ist bei allen Inari Schreinen (Fuchsgott, Reisgott) charakteristisch.

14. Tag: Heute geht es weiter nach Hiroshima. Sehenswert ist die Burg Hiroshima und der wundervolle Landschaftsgarten Shukkeien. In der Burg ist uns eine Besonderheit der damaligen Verteidigungsstrategie aufgefallen, die wahrscheinlich weltweit einmalig ist. Die Idee der Verteidigung war, die Angreifer ertrinken zu lassen! Ja richtig gelesen. Hier hat man die Lage am Meer ausgenutzt und 2 Dämme um die Burg gebaut. Bei einem Angriff wäre der äußere Damm gesprengt worden und die sich ergießenden Wassermassen hätten die Feinde einfach weggespült. Durch den Abwurf der Atombombe am 6. August 1945 hat die Stadt im Süden Japans leider traurige Berühmtheit erlangt. Heute ist und bleibt sie hoffentlich ein Symbol des Friedens. Erinnerung, Gedenken und Hoffnung erleben wir im großen Friedenspark im Stadtzentrum. Hier finden sich wichtige Denkmäler und Mahnmale für den Frieden und dürfen bei keinem Hiroshima Besuch fehlen. Das Friedensmuseum ist ein wichtiger Ort, sich mit der Geschichte der Stadt auseinander zu setzen. Für Kinder ist ein Besuch des Museums aus unserer Sicht nicht zu empfehlen, da die Bilder teilweise sehr hart sind. Als wir das Museum verlassen brauchen wir doch einige Zeit, das Gesehene zu verarbeiten.

15. Tag: An diesem Tag machen wir wieder einen Tagesausflug, den nicht viele Reiseanbieter im Programm haben. Die Kintaikyō-Brücke in Iwakuni ist Japans schönste Holzbrücke und lockt jedes Jahr vor allem viele Inlandstouristen in die südlichste Präfektur der japanischen Hauptinsel. An diesem Vormittag müssen wir erst in einem Cafe den Regen abwarten. Das Cafe ist genau am Flussufer und wir haben eine super Blick auf die fünf majestätische Holzbögen auf Steinfundamenten, die den Nishikigawa-Fluss überspannen. Nachdem der Regen aufgehört hat geht es über die Brücke zum anderen Flussufer, wo wir durch den Kikkō-Park mit Kirsch- und Ahornbäumen, mehreren Schreinen, Museen und ehemaligen Samurai-Residenzen bummeln. Absolut lohnenswert ist ein Aufstieg zur Burg Iwakunui. Normalerweise fährt eine Seilbahn hoch auf den Shiroyama, wo die Burg Iwakuni steht... allerdings nur bei gutem Wetter. Falls über die unterhalb der Burg ausgeschilderten Wanderpfade wieder zurückgelaufen werden soll, dann ist Trittsicherheit wichtig (es ist sehr steil).

16. Tag: Kaum ein Postkartenmotiv aus Japan ist bekannter, als das im Wasser stehende Torii der Insel Miyajima. Bei Flut scheint das Tor und die auf Pfeilern stehende Tempelanlage des Itsukushima-Schreins auf dem Wasser zu schwimmen, während man bei Ebbe unter der Holzkonstruktion hindurchgehen kann. Wanderpfade und eine Seilbahn führen auf den Berg Misen mit einem tollen Panoramablick über die Insel. Ein Hinweis zum wandern. Der Weg auf den Berg ist schon recht hart, da es viele Treppen zu bewältigen gilt. Landschaftlich reizvoll ist diese Tour auf jeden Fall, da es durch den Wald entlang von schönen Schluchten geht. Zum Schluss ringen wir uns durch, zum ersten mal frisch gegrillte Austern, die Spezialität der Insel,  zu essen und später auch die rohe Version zu probieren. Naja, wer's mag. Miyajima ist übrigens auf mehreren Wegen zu erreichen. In der Nähe vom Friedenpark fährt regelmäßig eine Schnellfähre in 45 Minuten zur Insel. Ansonsten geht das auch mit der Pendelfähre und dem Zug.

17. Tag: Heute fahren Sie weiter nach Osaka zu unserer letzten Station der Reise. Auf dem Weg dorthin machen wir einen Zwischenstopp in Himeji und besuchen eines der kulturellen Highlights des Landes: die Burg Himeji. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und zählt zu den schönsten und bekanntesten des Landes und ist ein Fotospot vom Feinsten. Wegen ihrer malerischen Gartenanlage ist sie gerade zur Zeit der Kirschblüte ein überaus beliebtes Reiseziel. Außerdem ist es möglich die Burg im Inneren zu besichtigen. Übrigens das Gepäck kann man ganz einfach in einem der vielen Schließfächer am Bahnhof Himeji einlagern. Später in Osaka angekommen, lohnt sich abends die Gegend um Dotonbori, welche für ihre Leuchtreklamen, Kanäle und gutes Streetfood bekannt ist. Osaka gilt allgemein auch als Gourmet-Mekka.

18. Tag: Das Wetter meint es heute gar nicht gut mit uns, so dass wir erstmal im Hotel entspannen. Am Nachmittag geht es zur Station Umeda und weiter zum Umeda Sky Building. Das Gebäude wird seinem Namen gerecht, denn die Aussichtsplattform auf dem Dach bietet einen wirklich tollen, wenn auch wolkenverhangenem Blick über die Stadt. Außerdem gibt es auch ein Sky Cafe, von dem man ebenfalls die schöne Aussicht genießen kann.

19. Tag: Das Wetter ist immer noch nicht so richtig gut. Dennoch wollen wir die Burg Osaka besuchen, welche zu den bekanntesten Burgen Japans gehört und ein tolles Fotomotiv bildet. Die Burg wird von einem großen Park umgeben und die vielen Wege laden zum Spazieren ein. Zum Schluss geht es noch in  das Shoppingviertel Shinsaibashi mit einer schier endlosen überdachten Einkaufspassage (gutes Schlechtwetterprogramm, aber schlecht für die Kreditkarte) , die dann in Dotonbori endet. Die letzten Mitbringsel sind gekauft und wir müssen zum Flughafen. Tschüss Japan, ein wirklich beeindruckendes und wundervolles Land.

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