Große China Rundreise und Baden
1. Tag: Warum geht unsere erste Rundreise in Asien ausgerechnet nach China? Es war sicher diese besondere Neugier nach dem Reich der Mitte mit seiner besonderen Kultur und Historie. Zudem hat China unfassbar viele Facetten, riesige Städte und Bauwerke, moderne Metropolen, einfachstes Landleben und natürlich das Essen sowie die spezielle Mentalität der Menschen. Somit sind wir sehr gespannt, was uns auf dieser Reise erwartet als wir in Peking landen. Nachdem wir uns kurz im Hotel etwas von der Anreise erholen konnten, startet unsere Besichtigung mit dem Himmelstempel. Hier haben die Kaiser der Ming- und Qing Dynastien für Wohlstand und eine gute Ernte gebetet. Wir haben es natürlich auch versucht und hoffen, dass unsere Gebete erhört wurden. Am Abend bummeln wir noch ein bisschen durch die Stadt. Wir sind überrascht über die großen, hell erleuchteten Fassaden, bunten Reklamen und den unglaublich westlichen Lebensstil. Ein unfassbarer Kontrast zwischen Historie und Moderne hier in Peking
2. Tag: In der Nähe von Peking am Fuße des Berges Tianshou steht die Besichtigung der Ming-Gräber auf dem Programm. In einem weitläufigen Areal haben hier ein Großteil der Ming Kaiser repräsentativ die letzte Ruhe gefunden. Beeindruckend ist das Changling-Grab, in dem Kaiser Zhu Di (genannte Yongle) begraben ist. Übrigens Yongle war der Bauherr der Verbotenen Stadt, die damals mit rund 1.000.000 Sklaven und 100.000 Kunsthandwerkern errichtet wurde. Nicht minder imposant ist das Grab von Dingling, das Mausoleum des Kaisers Zhu Yijun. Hier lonht es sich für eine tollen Blick nach oben zu laufen. Über Sie Seelenallee geht es dann zurück zum Bus und zum Mittagsessen. Nach dem Essen sollte es zur „Großen Mauer“ bei Badaling gehen. Allerdings sind wir gerade in der Zeit des Nationalfeiertags in Peking, wo traditionell viele Chinesen unterwegs sind. Unser Bus steht also in einem Megastau gemeinsam mit den einheimischen Touristen die auch zur Chinesischen Mauer wollen. Wir wollen aber auch nicht umdrehen, da wir die Mauer unbedingt sehen wollen, so dass Geduld gefragt ist. Nach langem Stopp and Go erreichen wir am späten Nachmittag unser Ziel. Als wir aus dem Bus steigen steht uns der Mund vor Erstaunen offen. Die schieren Dimensionen der Mauer sind unbegreiflich (nach neuesten Erkenntnissen beträgt die Gesamtlänge der Mauer 21.196 km !). Ebenso unfassbarer ist, dass die sich dieses Bauwerk eindrucksvoll über steile Bergrücken schlängelt. Als wir auf der Mauer entlang kaufen, merkt man schnell welchen Dimensionen dieses Bauwerk hat und welche Leistungen zur damaligen Zeit vollbracht wurden. Ein bisschen was haben wir auch vollbracht... die vielen Fotowünsche der Chinesen zu erfüllen, war nicht so einfach. Wir wurden ständig angesprochen, um ein gemeinsames Foto für das Familienalbum zu machen.
3. Tag: Heute geht es zuerst in die Verbotene Stadt. Da unser Hotel recht zentral liegt, lassen wir den Bus gleich stehen und wollen zu Fuß los. Je näher wir zum Gelände kommen, umso mehr wird klar, dass um den Nationalfeiertag es offenbar völlig egal ist, welche Fortbewegungsart man wählt. Es ist einfach alles überfüllt. Wir haben noch nie so viele Menschen auf einem Haufen gesehen. Da wir als Europäer doch um einiges Größer und Breiter als die Chinesen sind, bahnen wir uns mit Macht den Weg, zumal die Chinesen ebenso ziemlich rücksichtslos sind. Rüdes Anrempeln ist scheinbar völlig normal. Nachdem wir es zum Eingang förmlich durchgekämpft haben, drängelt sich doch tatsächlich in unsere Warteschlange eine Gruppe Chinesen, so dass auch unser Reiseleiter die Fassung verliert. Den Anraunzer stört die aber auch nicht. Ich glaube das Wort Manieren gibt es im Chinesischen Wörterbuch nicht. Naja wir sind drin und sind von den ersten Eindrücken der Verbotenen Stadt überwältigt (siehe Wissensecke). Der nach Fläche größte Palast der Welt (ca. 10 mal größer als Versailles) ist ein wirklich ein ganz besonderes Erlebnis. Im Anschluss geht der Ausflug zum Platz des Himmlischen Friedens und nach dem Mittagessen besuchen wir den Sommerpalast. Apropos Essen: Während des Mittagessen stellen wir erstmals fest, dass die Chinesen "Alles essen". Bei einen Hühnchen werden beispielsweise auch die Füße komplett gegessen. Zum Abendessen gibt es die traditionelle Peking Ente. Übrigens werden Peking Enten aufgrund der besonderen Zubereitungsform nur in spezialisierten Restaurants angeboten. Außerhalb von Peking gibt es auch nur 3 von der Volksrepublik China lizensierte Peking-Enten-Restaurants (in Tokio, New York und Hamburg). Auf dem Rückweg schaffen wir noch eine Abstecher zum markanten Nationalstadion ("Vogelnest"), welches für die Olympischen Spiele erreichtet wurde.
Zur Verbotenen Stadt lohnt es sich hier in der Wissensecke noch einige spannende Fakten zu beleuchten. Wie schon erwähnt, hat das Palastgelände eine Grundfläche von 720.000 qm und damit ist der Palast der größte der Welt. Auf dem Gelände befinden sich 890 Paläste sowie unzählige Pavillons mit legendären 9.999 Räumen und einem halben Raum. Nur der Palast im Himmel durfte 10.000 Räume besitzen. Nach neuesten Erkenntnissen sind wohl unvorstellbare 8.886 Palasträume vorhanden. Trotz dieser Ausmaße hat die Bauzeit nur 14 Jahre gedauert. Beim Bau wurde nicht ein Nagel verwendet (es gibt nur Steckverbindungen). In der Stadt gibt es 13.844 Drachendarstellungen. In gesamten Palast gab es nicht eine einzige Toilette (es wurden nur Bettpfannen genutzt). Im Winter konnte über Rohre der Palast und sogar die Betten beheizt werden. Die Bronzebottiche in der Stadt waren Wasserbehälter für das Löschen von Bränden. Zu Zeiten des Kaiserreichs war der einfachen Bevölkerung das Betreten des Kaiserpalastes nicht gestattet. Daher stammt die Bezeichnung "Verbotene Stadt". Und ein Funfact zum Schluss... der Kaiser konnte zum Frühstück aus etwa 40 fertig zubereiteten Gerichten auswählen.
4. Tag: Am Vormittag fliegen wir nach Xian. Nach unserer Ankunft geht es direkt zur Besichtigung des Moslem Markts sowie der Großen Moschee. Die Moschee zu Xian ist eine der ältesten und bekanntesten des Landes. Bemerkenswert ist, dass wir zuerst vergeblich nach dem klassischen Minarett suchen, denn als Minarett dient hier ein typisch chinesischer Pavillon, der eben so gar nicht wie ein Minarett aussieht. Nach er Besichtigung nutzen wir die freie Zeit ein bisschen die Stadt anzusehen. Heute fällt uns Übrigens auf, dass wir immer so ein leichtes Hungergefühl haben, was offenbar an den Essgewohnheiten in China liegt. Hier bekommt man nicht sein Gericht, sondern das Essen wird auf großen Tellern in die Mitte großer Tische gestellt. Jeder nimmt sich also davon was der möchte. In einer Reisegruppe versucht man, anständig wie wir sind, sich nicht selbst den Teller zu voll zu machen, so dass wir in den ersten Tagen manchmal auch nicht ganz satt waren. Eine Bemerkung an Rande, da alle Personen am Tisch sich das Essen von der Mitte des Tisches auf den eigenen Teller bugsieren, sieht es auf dem Tisch dementsprechend aus. Ist normal.
5. Tag: Heute steht ein besonderer Höhepunkt einer Chinareise an: die Terrakotta-Armee. Es ist eines der weltweit größten Grabbauten (Mausoleum des ersten Kaisers), das zufällig durch Bauern beim ausheben eines Brunnens entdeckt wurde. Bekannt ist das Grab für seine rund 8.000 großen Soldatenfiguren. Jeder Soldat hat unterschiedliche Gesichtszüge... unglaublich. Das lässt darauf schließen, dass der Kaiser wollte, dass seine Armee nach dem Tod nicht nur zahlenmäßig gewaltig, sondern auch lebensecht ist. Neben den Soldaten gibt es auch Terrakotta Figuren von Pferden, Streitwägen, Akrobaten und Beamten. Vermutlich wollte der Kaiser nach dem Tod das gleiche "Leben" führen wie zu seinen Lebzeiten. Nach einem kurzen Marktbesuch mit allerlei eigentümlichen Dingen der traditionellen chinesischen Medizin, schauen wir uns die großartige Wildganspagode an. Am Abend zieht es uns zur bekannten Stadtmauer von Xian. Die Mauer ist die größte und vollständigste Stadtmauer in China und zudem komplett begehbar. Besonders schön sind Nachts die beleuchteten Türme auf der Mauer. Unbedingt zum fotografieren hingehen.
6. Tag: Wir fliegen nach Chongqing, die Stadt am Yangtze. Die wenigsten Wissen, dass Chongqing die flächenmäßig größte Stadt der Welt ist. Das Stadtgebiet ist etwas so groß wie Österreich. Es leben dort 32 Mio. Einwohner mit stark wachsender Tendenz, so dass Chongqing mittlerweile vermutlich auch die nach Einwohnerzahl größte Stadt der Welt ist und Tokio (37 Mio.) überholt hat. Aufgrund der hohen Einwohnerzahl gibt es endlose Straßenzüge mit Hochhäusern die teilweise so eng bebaut sind, dass die Bewohner in den unteren Etagen kein Tageslicht sehen und Bahnlinien direkt durch Häuser führen. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt ist natürlich von Dauerstau begleitet. Wir sind froh dann doch irgendwie in der Altstadt angekommen zu sein, die so gar nicht in das supermoderne Stadtbild passt. Das belebte Altstadtviertel „Ciqikou“ ist sehr schön, so mit kleinen Gassen und alten traditionellen Häusern. Im Anschluss geht es zum Volksplatz mit der markanten Volkshalle, die dem Himmelstempel von Peking nachempfunden ist. Am Abend beginnt dann unsere Yangtse Kreuzfahrt mit der Einschiffung. Ein Hinweis noch zur Küche in der Region, die hier von der scharfen, ich korrigiere, unfassbar scharfen Sichuan-Küche beeinflusst wird. Es ist kaum möglich eine Mahlzeit vollständig zu essen, naja zu Hause haben wir festgestellt, dass die Waage weniger gezeigt hat, als vor dem Urlaub... das war einmalig.
7. Tag: Am Morgen legen wir ab Richtung Fengdu. Dass Chongqing auch als "Nebelhauptstadt" gilt erleben wir live. Es ist ziemlich verhangen, schon fast mystisch, was die Vorfreude auf die „Geisterstadt“ Fengdu erhöht. Während der Fahrt dorthin gibt es interessante Informationen über den Yangtse Fluss. Der Jangtsekiang, so der offizielle Name ist der längste Fluss Asiens und der drittlängste der Welt (nach Amazonas und Nil). Besondere Bekanntheit hat der Fluss durch den Drei-Schluchten-Staudamm erlangt. Dazu später mehr. Wir legen nach eine Weile in Fengdu an mit der Besichtigung der "Geisterstadt". Mit einer Golfkarre fahren wir auf den Tempelberg, der ein beachtliche Anzahl von geisterhaften Statuen aufweist. Diese Skulpturen bieten einen Einblick in die chinesische Folklore und den Glauben an das Leben nach dem Tod. Beim Besuch der Stadt muss jeder Besucher 3 Prüfungen bestehen, um im nächstem Leben nicht zu arg vom Schicksal gebeutelt zu werden. Wer es lebend schafft, wird jetzt schon jedenfalls 99 Jahre alt. Zuerst müssen wir über die "Brücke der Hilflosigkeit", die über eine imaginären Blutfluss führt. Wenn man die Brücke in der Mitte überquert, lauern im Fluss schon die ersten Geister, die den arglosen Besucher in die Hölle ziehen wollen. Das wollen wir natürlich nicht. Somit müssen wir uns zwischen den 2 weiteren Brückenübergängen entscheiden. Wer den linken Übergang nimmt, bekommt Glück und Gesundheit. Der rechte Brückenübergang steht für Reichtum. Übrigens ältere Europäer gehen meistens links, junge Chinesen eher rechts. Die zweite Prüfung ist das Höllen-Tor. Hier müssen wir aufpassen auf welchem Bein das Tor durchschritten wird, da man sonst im nächsten Leben im "falschen Körper" ist. Die dritte Prüfung ist eine Balance-Übung im Palast des Höllenkönigs. Drei Sekunden müssen einbeinig auf einem wackeligen Stein durchgestanden werden. Wer versagt, hat Böses zu verbergen. Der Höllenkönig selbst gibt täglich Audienz. Sechs Meter hoch und drei Meter breit thront der Bronzekoloss in seinem Tempel. Fengdu ist ein großartiges Besuchsziel. Zurück auf dem Schiff lassen wir an Deck die Landschaft vorbeiziehen und sind froh mal keine Menschenmassen zu sehen.
8. Tag: Heute steht der Beginn der Passage durch die 3-Schluchten des Yangtse an. Einen herrlichen Sonnenaufgang erleben wir bei der Einfahrt in die erste der Schluchten, der beeindruckenden Qutang Schlucht. Da der Nebel über dem Fluss ständiger Begleiter ist, wirkt der Sonnenaufgang mystisch. Übrigens gilt dieser Teil der Schlucht als schönster Abschnitt auf dem Fluss. Nach den Frühstück stellen wir fest, dass unsere Toilette defekt ist. Die Besatzung kann das leider nicht komplett reparieren, so dass wir "bestimmte Geschäfte" auf unangenehme Art und Weise entsorgen müssen... weiter wollen hier nicht darauf eingehen. Der zweite Tag an Bord ist wieder schön. Zwischendrin lassen wir uns das echte Chinesische Mah-Jongg beibringen, ein großartiges Spiel. Wir schippern dann durch die Wu Schlucht (Hexenschlucht), wo wir anlegen und einen Ausflug in die „Drei Kleinen Schluchten“ unternehmen. Unbedingt diesen Abstecher machen, da man dort auf kleinen Booten eine herrliche Bootspartie machen kann. Am späten Abend erreichen wir das berühmte Schleusensystem des Drei Schluchten Dammes. Rund 190 Meter werden über 5 Schleusentreppen überwunden. Natürlich stehen wir dafür extra auf und mit der Kamera geht es ab aufs Deck... sehr beeindruckend.
9. Tag: Vormittags besichtigen wir den Drei Schluchten Damm. Der Damm ist nach installierter Turbinenleistung von 22,5 Gigawatt (entspricht etwa der Leistung von 8 Atomkraftwerken) der größte der Welt. Die Staumauer ist 185 Meter hoch und 2309 Meter lang. Der Stausees ist insgesamt über 600 Kilometer lang. Neben der genannten Schleusenanlage gibt es auch noch das größte Schiffshebewerk der Erde. So ein gigantisches Projekt hat auch starke Nachteile für die Menschen und Natur. So wurden durch den Stausee ungefähr 1.500 Dörfer und 13 Städte vernichtet sowie der Lebensraum von Pflanzen und Tieren. Inwieweit das eigentliche Ziel, der Hochwasserschutz, tatsächlich erreicht wurde, ist bis heute noch umstritten. Nach der Besichtigung gehen wir zurück aufs Schiff und durchfahren die Xiling Schlucht. Mit der Ausschiffung in Yichang endet unsere interessante Kreuzfahrt. Auf dem Weg zu unserem Hotel in Wuhan besuchen wir unterwegs noch das Jinzhou Museum mit vielen Exponaten der lokalen Geschichte (Han Dynastie) und einer furchtbar anzusehenden Mumie. Am Abend schlafen wir in Wuhan im Hotel in einem Bett, was sich nicht, wie die letzten Tage, bewegt hat. Das war erstmal ein komisches Gefühl.
10. Tag: Den heutigen Morgen werden wir wohl nicht so schnell vergessen. Der Plan war, dass wir mit dem Schnellzug von Wuhan nach Shanghai fahren sollen. Das Problem: unsere Reisegruppe steht gerade am falschen Bahnhof, Wuhan hat nämlich 3 Hauptbahnhöfe. Als das unser Reiseleiter bemerkt, wechselt doch recht markant seine Gesichtsfarbe. Also Alle zurück in Bus mit der Hoffnung, dass wir noch unseren Zug schaffen. Unser Busfahrer hält dann kurz vor der Halle, da der Zug in 5 Minuten abfährt. Das Gepäck nehmen wir erst gar nicht mit, da wir Alle losrennen müssen. Da wir auch 2 leicht gehbehinderte Reisende haben die etwas zurückhängen, halten wir bei geöffneter Tür auch noch kurz den Zug auf. Als wir im Zug sind hat unser Guide Tränen in den Augen, da es für ihn unvorstellbar war, dass wir auf die letzten Personen und ihn gewartet und sogar die Abfahrt des Zuges verzögert hatten. Auf jeden Fall können wir jetzt entspannt nach Shanghai fahren. Nach Ankunft Bummel über die eindrucksvolle Hafenpromenade "Bund" und die Einkaufsstraße Nanjing Road. Am Abend spendiert die Reiseagentur eine tolle Nachfahrt durch Shanghai als Entschädigung für das Chaos von heute früh. Unser Gepäck hat der Busfahrer uns hinterhergefahren.
11. Tag: Der heutige Tag steht im Zeichen von Shanghai. Zuerst entdecken wir Altstadt mit dem wunderbaren Yu Garten sowie den Volksplatz. Im Anschluss geht es zum sakralen Jadebuddha Tempel und in die ehemalige französische Konzession Xin Tian Di, welche heute ein bekanntes Ausgehviertel der Stadt ist. Am Abend Besuch einer spektakulären Akrobatik Show. Da wir gerade von Ausgehen sprechen, der Toilettengang in Restaurants kann in manchen Lokalen eine Herausforderung sein, da es keine Trennwände oder einen Sichtschutz auf der Toilette gibt. Was das bedeutet, kann man sich vorstellen.
12. Tag: Heute erkunden wir das Umland von Shanghai. Während einer Fahrt durch das hier eher ländlich geprägte China erreichen wir das Wasserdorf Tongli und besuchen dort den "Garten der Zurückgezogenheit". Bei einem Bummel durch das Dorf hören wir erstmals von Kormoranfischern. Hier werden gezähmte Kormorane mit einer langen Schnur am Boot festgebunden. Vom Boot tauchen die Vögel nach Fischen und lassen nach dem Tauchgang die gefangenen Fische aus dem Schlund gleiten. Am Ausgang des Dorfes begegnen wir noch einem aus unserer Sicht "typischen Chinesen, mit grauen Haaren, weißem Bart und traditioneller Kleidung. Im Anschluss geht es noch in die „Gartenstadt" Suzhou, wo wir den "Garten des Meisters der Netze" sowie eine Seidenspinnerei besuchen. Zurück in Shanghai erscheint uns der Gegensatz zu moderner Großstadt und dem dörflichen Leben schon sehr krass.
13. Tag: Schon wieder geht es in den Flieger. Die Entfernungen in dem riesigen Land sind halt groß. Wir landen in Guilin und besichtigen nach der Ankunft die Schilfrohrflötenhöhle, eine der schönsten Tropfsteinhöhlen der Gegend. Am Abend wird die Innenstadt Guilins wunderschön beleuchtet. Es lohnt sich definitiv eine Spaziergang entlang der Uferpromenaden an den Seen und Flüssen der Stadt zu unternehmen. In einem kleinen Restaurant kann man dann noch ein schönes Bierchen mit Blick über die Seen genießen.
14. Tag: Ein besonderer Höhepunkt ist heute auf dem Programm: eine Panoramabootfahrt auf dem Li-Fluss nach Yangshuo. Der Li-Fluss ist ein atemberaubendes Naturwunder auf einer Länge von etwa 83 Kilometern, wo sich der Fluss durch eine malerische, karstige Kalksteinberglandschaft schlängelt und mit den sich aus dem Wasser erheben Gipfeln, die oft in Nebel gehüllt sind, eine faszinierende Atmosphäre schafft. Wirklich eine Landschaft wie ein Gemälde und eine Muss auf einer China Reise.
15. Tag: Es steht schon wieder ein Flug an, dieses mal nach Guangzhou, auch bekannt als Kanton. Auf einer Stadtrundfahrt sehen wir den „Ahnentempels der Familie Chen" und den Qing Ping Markt. Diese Märkte mit den vielen verschiedenen lebenden Tieren sind uns immer noch suspekt. Auf der Tour darf auch ein Fotostopp am Canton Tower nicht fehlen, der mit 600 Metern das sechsthöchste Gebäude der Welt ist. Zum Abschluss besuchen wir Shamian der einzige Ort in China, an dem westliche Kaufleute ihre Lagerhäuser und Fabriken errichten durften. Gegenwärtig ist Shamian der Standort vieler Konsulate. Mit den historischen Gebäude, kleinen Parkanlagen und Alleen ist das ein ganz romantischer Orte in Guangzhou. Am Nachmittag geht es dann zum Fähranleger und mit dem Katamaran nach Hongkong.
16. Tag: Heute entdecken wir Hongkong. Zuerst fahren wir auf den Victoria Peak mit grandioser Aussicht über die Stadt. Auf der Fahrt durch die Stadt fallen zwischendrin Häuser mit einem Loch in der Fassade auf. Diese sogenannten "Dragon Gates" dienen tatsächlich als Durchflugoption für Drachen, damit diesen beim Flug aus den Bergen ans Meer nicht durch die Hausfassade der Weg versperrt wird. Also nach dem Motto: Freie Bahn für Drachen. Bauherren geben in Hongkong tatsächlich sündhaft teuren Wohnraum in Gebäuden auf, um Drachen beim Fliegen ans Meer nicht zu behindern... einfach eine großartiger chinesischer Glauben. Besonders schön ist ein Fahrt durch den Hafen von Hongkong und besonders beeindruckend der Fischmarkt. Wir können Fisch aussuchen und im dazugehörigen Restaurant gleich verspeisen. Außerdem haben wir dort "Hans" kennengelernt, einen Riesenzackenbarsch. Am Abend bestaunen wir die erleuchtete Skyline und die Lasershow entlang des Victoria Harbour. Hier geht unsere große Rundreise durch China zu Ende, aber noch nicht der Urlaub.
17. Tag: Wir haben uns für eine Badeverlängerung auf der Insel Hainan entschieden. Es geht also mal wieder zum Flughafen für unseren Flug von Hongkong nach Hainan.
18. bis 21. Tag: Auf Hainan, der Südsee Chinas, haben wir uns ein dolles Hotel gegönnt. Leider war durch einen Sturm der Stand weggespült, was aber die unglaubliche Poollandschaft mehr als ebenbürtig ersetzt hat. Zudem wurde uns in Anbetracht der Situation das Zimmer auf eine Suite upgegradet. So vergehen die Tage auf einer herrlichen Insel mit tropischem Flair. Wir haben Zeit die Eindrücke zu verarbeiten, das Hotel zu genießen und ahnen noch nicht was uns bei der Abreise widerfahren wird. Jedenfalls fahren wir zum Flughafen und wollen bei der größten chinesischen Fluggesellschaft einchecken. Am Schalter nimmt die Dame unsere Pässe entgegen und nach langer Wartezeit fragt Sie uns nach einem "Country Code". Ich sage Germany bzw. GER, sie schaut wieder lange auf ihren Bildschirm und fragt nach einer Weile wieder nach dem "Country Code". Ich wiederhole meine Antwort und wieder passiert nichts, außer langes betrachten des Bildschirms. Mittlerweile gibt es leichte Tumulte in der Warteschlange. Jetzt holt die Dame ihren Chef und auch der fragt mich nach dem verdammten "Country Code". Mit der Antwort Germany bzw. GER kann der offenbar auch nichts anfangen, die Beiden diskutieren, schauen immer mal wieder auf den Monitor, die Tumulte der Chinesen hinter uns werden lauter und zu dem Zeitpunkt bin ich der Überzeugung, hier nicht wegzukommen. Aus der wild diskutierenden und gestikulierenden Menschentraube hinter uns kommt ein junger Chinese nach vorne der ziemlich gut Englisch spricht und irgendwie das Problem auch lösen kann. Nach einer Ewigkeit haben wir die Bordkarten. Der Flieger hat natürlich Verspätung, weil ja durch unseren Stau keine Gäste abgefertigt werden konnten. Der Wahnsinn... apropos Wahnsinn. Der Rückflug ist eine Katastrophe. Unglaublich enge Sitzreihen, so dass ich nur mit angezogenen Beinen über 10 Stunden sitzen konnte und zudem schlechter Service, da die Flugbegleiter in der Pantry Magazine angesehen haben. Das war mal ein spezieller Abschluss des Urlaubs.